Modul: Vertiefung Animationsverfahren

(Beitrag in Vorbereitung)

Ziele und Kompetenzen

  • Grober Überblick über die Geschichte der Animation kennen und nutzen
  • Klassische Animationstechniken verstehen und in der Praxis adaptieren
  • Materialien und Verfahren als praktisches und sinnliches Inspirationsfeld evaluieren und eigene Animationstechniken mit neuer Ästhetik entwickeln
  • Stärkung der Kreativität durch Zulassen, Agieren und Reagieren; mit Zufall (unbewusst), intuitiv (unterbewusst) und bewusst arbeiten; prozess-, ziel- und zweckorientiert Arbeitsphasen steuern.
  • Zu vorgegebenen sowie selbst entwickelten Fragestellungen ästhetisch forschen (zu Material, Form und Inhalt)

Wiederholung und Booster

Theorie und Geschichte

Übungen

  • Diskussion: Was ist eigentlich Zeit?
    • Bsp. im Alltag, in der Physik, Natur, Kultur, Kunst, … (strukturiert, relativ, abstrakt, konstruiert, kultiviert, … und existenziell bestimmend)
  • Diskussion: Was ist Zeit in der Kunst?
    • Werkbetrachtung:
    • Gestalterisches Grundelement: inhaltliches Grundelemente (Zustand oder Interaktion von Figuren), Zeit als formales Grundelement (Raum, Zeit, Bewegung), Zeit im Material (tempus edax rerum)
    • Gestalterische Funktion: Zeit als Darstellung (nachahmend in Bewegung, zeichenhaft in Piktogramm, absolut in Kunstperformances), als Bedeutungsfunktion (Symbolik wie Vanitas, Metapher, …) als Wirkungsfunktion (physiologisch in der Op-Art, phsychologisch-kognitiv in einem hektischen Filmschnitt) etc.
    • Gestalterische Ordnung: In zweitbasierten Medien wie Bewegtbilder und kinetische Kunst etc. ist Zeit nebst dem Raum die grundlegende Dimension zur Anordnung/ Komposition seiner Grundelemente. Zeit und Raum ermöglichen Bewegung.
  • Gestaltungspraxis: Die Zeit dazwischen (interpolieren):
    • Erstelle ein kleines Ditpychon von einer erzählerischen Szenerie davor und derselben Ansicht danach, bei der Zeit vergangen ist. (z.B. mit Fineliner auf weissem Panoramaformat)
  • Gestaltungspraxis: Die Zeit darüberhinaus (extrapolieren):
    • Erstelle von einer Alltagszene einen transitorischen Moment, bei dem man die Augenblicke davor und danach gut erkennen kann. (z.B. mit Kreide auf grossem Papierformat)
  • Gestaltungspraxis: 3D-Bewegungsanalyse (Video manuell zu Animation)
    • 3D-Körperbewegung mit Video aufnehmen, Stills generieren und in Fresco wieder synthetisieren
  • Gestaltungspraxis: Technik ergibt Ästhetik?
    • Teste verschiedenste und ungewohnte Animationstechniken, entwickle Eigenarten und erforsche, wie sich dies auf die Ästhetik (Ausdruck) auswirkt. Kannst du eine eigene Bild- oder Materialsprache entwickeln?

Aufträge

  • Zur Zeit – mit Animation ästhetisch forschen
  • Das kleine bewegte Wörterbuch des Unfassbaren (experimentelle Animation)
    • Auftrag: Erschaffe (!) eine analog oder digital produzierte kleine Animation mit folgenden Vorgaben: einen schwer fassbaren enzyklopädischen Begriff fiktiv, surreal oder dadaistisch erklären (=progressiv), in Disneyästhetik visualisieren (=konservativ), jedoch mit ungewöhnlichem Materialumgang bzw. innovativer Animationstechnik (=progressiv). 
    • Hintergrund: Aktuell gelingt es der KI noch nicht, in gestalterischer, inhaltlicher oder technischer Hinsicht kreative Erzeugnisse zu erschaffen, die nicht nur ein Verschnitt bekannter Lösungen sind und diese durchbrechen. Aber schaffen wir Menschen dies denn überhaupt? Oder ist „creatio ex nihil“ auch ein Mythos für die Menschen, wie die Forschung meint, und sind wir nicht genauso Pseudokreativ wie die KI? Oder gibt es andere Strategien der Kreativität, an die KI noch nicht hinkommt? In diesem Auftrag nehmen wir diese Herausforderung an und forschen künstlerisch zum Medium Animation, indem wir neue Animationstechniken entwickeln und damit in der Klasse eine kleine Enzyklopädie zu schwer zu fassbaren Begriffen kreieren.
    • Kriterien
      • Inhaltlich-gestalterisch (1/3): dramaturgisch spannend und glaubwürdig, jedoch tatsächlich fiktiv, surreal bis dadaistisch  
      • Technisch-gestalterisch (1/3): passende Materialnutzung mit kreativer, neuer Animationstechnik mit eigenwilliger Ästhetik 
      • Formal-gestalterisch (1/3): saubere „Disney-Ästhetik“ 
      • Gesamteindruck (B/M): Einhaltung der Vorgaben, Unerwartetes…

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