Einblick in Grafikdesign… (Beitrag in Arbeit)
Ziele und Kompetenzen
- Verständnis, dass unsere Umwelt zum grossen Teil bewusst gestaltet ist, in der wir selbst oft das Zielpublikum sind und dies auch (implizit) nutzen
- Verständnis, dass formale Grundelemente (Farbe, Form, Textur, …) und ihre Ordnung (Kontrast, Komposition) eine Wirkung auf die Betrachter haben
- Mit den formalen Grundelemente und ihrer Ordnung selbst spielen und visuell kommunizieren lernen und so erste Erfahrungen zu einem eigenen Gestaltungsvorhaben sammeln
- Wirkung und Symbolik von Gestaltungselementen unterscheiden können
- Einblick in die Typografie als Gestaltungselement
Wiederholung und Booster
- Modul: Ordnung der Farbe
- Muss: Farbdimensionen (HSB)
- Muss: Farbkontraste und Farbbeziehungen (achromatisch, monochrom, analog, komplementär)
Theorie und Geschichte
Definition „Visuelle Kommunikation“: VisKom beschreibt die Kommunikation, welche visuell vermittelt und über das Sehen wahrgenommen wird. Visuelle Kommunikation ist in der Wissenschaft ein Forschungsbereich, der die visuelle Information zwischen Menschen und in der Kultur erforscht. In der Kunst beschreibt die VisKom ein Studium, das zu verschiedenen Berufen in den Bereichen des Kommunikationsdesigns, der Grafik, Werbung etc. führt.
Definition „Layout“: Das Layout (wörtlich engl. Auslegen) beschreibt die Anordnung von grafischen Elementen auf einer Seite (wörtlich franz. mise en page). Konkret geht es um die Gestaltung von Schriften, Textblöcken, Fotos, Illustrationen, Logos und anderen grafischen Elementen auf einer begrenzten Fläche. Mit einem Layout kann eine bestimmte Wirkung erzeugt werden.
Typografie (= Gestaltung der gedruckten Schrift)
- Schrifttypen und Schriftfamilien (Fonts)
- Antiqua (verschiedene Serifen wie runde oder eckige, dünne oder breite Buchstabenendstriche): z.B. Times, Bodoni, Garamond
- Grotesk (serifenlos): z.B. Helvetica, Futura, Gill Sans
- Handwritings: z.B. Zapfino
- Schriftschnitte
- Minuskel, Majuskel, Kapitälchen
- Schriftstärke (z. B. mager, normal, fett)
- Schriftbreite (z. B. schmal, normal, breit)
- Schriftlage (z. B. normal, kursiv, oblique)
Hilfen zur Beschreibung der Wirkung von Gestaltungselementen:
- Physikalische Begriffe: leicht-schwer, dynamisch-statisch, …
- Geschmacks- und Geruchssinn: süss, sauer, salzig, bitter, umami, …
- Tastsinn: glatt-rau, weich-hart, heiss-kalt, …
- Emotionen: Angst, Freude, Ärger, Trauer, Überraschung, Ekel, Scham, …
- Gemütszustände: melancholisch, wach, müde, aufgebracht, …
- Charaktereigenschaften von Menschen: lieblich, seriös, naiv, streng, einfühlsam, wild, frech, schwach, …
- Genuine Wirkungsbegriffe: monoton, harmonisch, disharmonisch, …
Weitere wichtige Theoriebausteine
- Wirkung und Symbolik der Farbe
- Wirkung und Symbolik der Formen
Übungen
- Einstiegsübung Plattencover – Analyse der visuellen Kommunikation:
- Übung 1: In der Klasse verschiedenste Musikrichtungen (Rock, Metal, Punk, Pop, Hip-Hop/ Rap, Jazz, Klassische Musik, Volksmusik) überprüfen, Musik und Visuelles beschreiben, Zusammenhänge nennen und erklären (z.B. via Spotify oder mit eigener Sammlung). Was sind die wesentlichen Elemente in der Gestaltung eines Covers?
- Übung 2: Musikrichtung in der Klasse bestimmen und Plattencovers vor der Recherche visuell beschreiben, danach recherchieren und überprüfen (z.B. via Bildrecherche im Internet)
- Nicht meine Band (Typografie):
- Name einer fiktiven Band mit dem Namen „Band“ zu einem bestimmten Musikstil mit frei erfundener und passender Schrift ohne Symbole gestalten (schwarzer Filzstift auf dickem A5-Papier), Musikstil von der Klasse erraten lassen, Diskussion was Kommunikation ist
- Konzertplakat (Layout): Layout erzeugt eine Wirkung, mit der wir visuell kommunizieren können. In unserem Übungsbeispiel „Konzertplakat“ soll das Layout in Reinform (ohne weitere Signale) zu einer Musikstilrichtung assoziiert werden können. Wer schafft das?
- Farbkarten: Farben und ihre Wirkung (und Symbolik)
- Produktion: Farbkarte mit Ein-, Zwei oder maximal Dreiklang herstellen
- Beschreibung direkt auf Farbkarte anbringen:
- Eigenschaften einzelner Farbwerte (Farbton, Sättigung, Helligkeit)
- Farbkontraste bzw. -klänge (z.B. kein Helligkeitskontrast, kleiner Farbtonkontrast, hoher Sättigungskontrast, kalte, analoge Farben)
- Interpretation: Wirkung (und eventuell Symbolik) deuten
- Überprüfung: In der Klasse im Kreis herumgeben und Feedback geben (z.B. Punkt setzen für Zustimmung)
- Formen und ihre Wirkung
- Einfache Grundformen zeichnen (Senkrechte, Bogen, Wellenform, …)
- Grundform in Wort beschreiben
- Grundform in ihrer Wirkung deuten
- Symbole und ihre Bedeutung
- Symbol = konventionelles Zeichen (nach Peirce)
- Alles kann zum Symbol werden, das eine Subkultur für sich deutet (fördert den Zusammenhalt einer Gruppe bzw. definiert diese auch, dies können offenkundige Symbole sein oder auch Geheimcodes)
- Sammeln von alten und neuen Symbolen, auf einzelnen Blätter abzeichnen und Bedeutung in der Klasse besprechen bzw. bestimmen
- Symbole und Assoziationen
- In kleinen Gruppen passende Symbole und Assoziationen zu einem einzelnen Begriff der folgenden Reihen ausdenken und in der Klasse überprüfen, eines davon grafisch reduziert umsetzen (z.B. in der Kategorie Sportart, Pflanzen, Fahrzeuge, Elektromaschinen, Tiere … und mit welchen Farben, Formen, Texturen, um zu verstärken?):
- Wild/ flink/ schnell
- Ehrlich/ direkt/ frech
- Elegant/ höflich/ erhaben
- Schräg/ durchgeknallt/ kreativ
- Verführerisch/ charmant/ irreführend
- Erfahren/ alt/ weise
- Aggressiv/ dominant/ furchteinflössend
- Seriös/ verlässlich/ streng
- Kindlich/ naiv/ jung
- Danach den Prozess in der Klasse kritisch hinterfragen: Was passiert da? Wie funktioniert das? Ist das gut? Oder: Was ist daran gut, was ist daran gefährlich? Wie kann (oder soll) in der Gesellschaft und insbesondere in der Gestaltung unserer Umwelt (Werbung, Film, Game, …) damit umgegangen werden?
- In kleinen Gruppen passende Symbole und Assoziationen zu einem einzelnen Begriff der folgenden Reihen ausdenken und in der Klasse überprüfen, eines davon grafisch reduziert umsetzen (z.B. in der Kategorie Sportart, Pflanzen, Fahrzeuge, Elektromaschinen, Tiere … und mit welchen Farben, Formen, Texturen, um zu verstärken?):
- Trittbrettfahrer-Logo für die Klasse
- Passendes Logo/Signet eines Sportclubs auswählen (z.B. aus Hockey)
- Auf zwei Farben reduzieren (Farbe und Hintergrund)
- Namen der Klasse einfügen
- Bleistift, schwarzer Filz, dickes A5-Papier
- Kalligrafie (die „Kunst des schönen Schreibens“): Die eigene Unterschrift oder ein selbstgewähltes Wort mit einer passenden bzw. „schönen“ (?) Schrift mit verschiedenen Stiften und Pinsel in Adobe Fresco einüben, Dokument jemandem in der Klasse freigeben (digital teilen) und im fremden Dokument auf einer neuen Ebene auffällige Formteile nachzeichnen sowie die Wirkung der einzelnen auffälligen Teilen beschreiben
- Mikrotypografie mit Raster: Zwei Buchtaben wählen und analog mit schwarzem Filz oder digital mit Fresco eine eigene Typografie entwickeln:
- 1 – Freies Spiel mit Raster (Typographie Rastervorlagen)
- 2 – Spiel mit verstricken und überlagern
- 3 – Experiment mit ausfüllen der Negativform
- evtl. Wirkung auf Rückseite beschreiben
- in der Klasse prüfen und besprechen

Aufträge
- Monogramm
- Meine persönliche Wort-Bild-Marke (in Kombination mit dem Modul: Einstieg Druckgrafik)
- …
Weiterführende Links
- Modulüberblick Grafikdesign und Illustration
- Dossier zu den Disziplinen Grafikdesign und Illustration