Zur Zeit – mit Animation ästhetisch forschen

Zur Zeit – mit Animation ästhetisch forschen

Zeit wird untersucht und neu erfahrbar gemacht. In kurzen Animationen entstehen eigenständige ästhetische Lösungen, die mit Material, Form oder Inhalt spielen. Jede Arbeit verdichtet eine persönliche Fragestellung und lädt dazu ein, Zeit aus einem ungewohnten Blick zu erleben.

Ziele/ Kompetenzen

  • Animationstechniken verstehen, adaptieren, weiterentwickeln
  • Materialien und deren Verfahren, Form und Inhalt als Inspirationsfeld nutzen
  • Zu vorgegebenen und eigenen Fragestellungen ästhetisch forschen
  • Prozesskompetenz durch Zufall, Intuition und bewusste Steuerung stärken

Vorarbeit / Theorie

  • Geschichte der Animation (Vor-, Frühgeschichte, Blütezeit, neue Wege)
  • Animationstechniken verstehen und testen
    • Grundprinzipien wie >12fps, Straight Ahead, Pose to Pose, …
    • analoges oder digitales Vorgehen, Stop Motion, Tweening, KI, …
    • klassische Animationen mit den 12 „Disney-Prinzipien“, konservative oder experimentelle Techniken mit grober, sanfter, grotesker, verträumter, skurriler, … Ästhetik
  • Werkbetrachtung von Gemälde durch die Kunstgeschichte zum Thema „Zeit“ und Diskussionen im Plenum

Auftrag

Erforsche das Thema „Zeit“ und entwickle eine kurze Animation. Formuliere eine Forschungsfrage und zeige, wie Zeit durch mindestens eine der folgenden Grundelemente sichtbar und erfahrbar wird: Technik/Material, Form, Inhalt.

Arbeitsphasen

  1. Exploration: kurze Recherche, Materialtests, Fragestellung formulieren
  2. Experimente und Produktion: mit Zufall, Intuition, Experimenten und Varianten arbeiten, mit Fragestellung Kriterien entwickeln und gezielt Entscheidungen treffen, prozessbewusst steuern und zum Resultat führen.
  3. Ausstellungstext:
    • Kerndaten (Titel, Technik, Dauer, Name)
    • Filmsynopsis (Thema/ Forschungsfrage, Prozess mit Material / Form / Inhalt darlegen, Bezug zum Thema Zeit erschliessen, Lust auf Film machen) aus 300–500 Zeichen (mit Leerzeichen)

Abgabe

  • Ordner: Nachname_Vorname_Titel
  • Animation: mp4/mov, optional mit Ton, 25 fps, 16:9 (oder proaktiv mit Lehrperson absprechen), Auflösung ≥1080p, max. 200 MB (oder absprechen), Benennung mit Nachname_Vorname_Titel.mp4
  • Zusätze:
    • Ausstellungstext (z.B. docx, PDF) mit Kerndaten und Filmsynopsis
    • evtl. 2–3 Prozess-Stills (JPEG oder png)
    • Prozess-/Transparenzblatt (Ablauf, Tools, Quellen/KI)

Kriterien

  • Ästhetische Qualität (1/3): eindrückliche und eigenständige ästhetische Lösung; in mind. einem Bereich Konventionen durchbrechen; bewusster Einsatz von Material/ Form/ Inhalt
  • Thema Zeit (1/3): eindrückliche, unkonventionelle Zugänge statt Illustration
  • Prozess und Reflexion (1/3): starke Fragestellung; experimentelle Tiefe; eindrücklicher Ausstellungstext als nachvollziehbare Einführung
  • Gesamteindruck (Bonus/Malus): Unerwartetes, Einhaltung der Vorgaben

Materialien und Verfahren

  • Open Book mit verschiedenen Tools, analog/digital/transmedial, KI, Werkbezüge (alle Verfahren sind erlaubt, jedoch zeige dein Vorgehen auf – transparente Pipeline), beachte Urheberrechte (Bild/Ton) und Datenschutz, Eigenleistung wird bewertet.

Beitragsbild: Jean Metzinger, Coucher de soleil no. 1, 1906 (cc via wp) - Formale Experimente mit Farbe und Struktur verbinden sich mit dem Motiv des Sonnenuntergangs im Spiel von Zeit und Vergänglichkeit, die damals innovativ und heute fast schon klassisch anmuten - wie liesse sich aus diesem Werk mit Material, Form und Inhalt eine Animation mit einer innovativen, mutigen Ästhetik und einem neuen Blick auf das Thema Zeit entwickeln?

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