Produktdesign (Theorie)

Produktdesign (Theorie)

Unter Produktdesign (auch Produktgestaltung oder Industriedesign) versteht sich die Gestaltung von Konsumgütern wie Möbel, Leuchten, Spielzeuge, Fahrzeuge sowie anderer Geräte für Haushalt, Freizeit und Arbeit. Produktdesign ist ein Beruf, der an Kunst- oder Fachhochschulen erlernt werden kann und das Entwerfen und Entwickeln von Produkten für die industrielle bzw. serielle Produktion zum Ziel hat. Die Rechtfertigung zur Gestaltung der Produkte erfolgt über den Markt und das Bedürfnis eines Zielpublikums, wenn auch bei den Konsumenten über geschicktes Marketing erst ein Bedürfnis erzeugt werden kann.

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Ausbildung Produktdesign 1989, Halle-Saale (Bundesarchiv auf Wikimedia Commons)
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Kontur der Coca Cola Flasche, 1915, gestaltet von Earl R. Dean (Wikimedia Commons)
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Fiat Barchetta, 1995, gestaltet von Andreas Zapatinas (Wikimedia Commons.)

Für Entwurf und Ausarbeitung eines Produktes spielt nicht nur die praktische Funktion der Güter eine Rolle. Im Produktdesign darf auch die Geschichte und Kultur nicht ausser Acht gelassen werden, wodurch sich die ästhetische und symbolische Funktionen erschliessen. Zur Analyse von Produkten aber auch als Stütze im eigenen Prozess bei der Gestaltung von Produkten kann die Reflexion über folgende Funktionen dienlich sein. Folgende drei Punkte können aber auch mit weiteren Funktionen erweitert werden – wie der ökonomischen oder ökologischen Funktion. Die Funktionen sind produktimmanent abzulesen – d.h. an der Funktionalität, Form, Farbe, Oberfläche, Materialität und Verarbeitung – und im Kontext von Geschichte, Kultur, Gesellschaft, Soziologie, Psychologie, Physiologie, Markt etc. zu reflektieren.

1. Praktische Funktion

Die praktische Funktion ist körperlich erfahrbar und behandelt die Zweckerfüllung im Gebrauch des Produkts. Hierbei sind aus der Sicht aller Beteiligten der Produktion und Endnutzung z.B. folgende Aspekte im Fokus:

  • Handhabung, Bedienung, Pflege, Reparatur, …
  • Ergonomie, Sicherheit, Stabilität, Materialqualität, …
  • Ökonomisch, ökologisch, regional, fair produziert, …

2. Ästhetische Funktion

Die ästhetische Funktion ist sinnlich erfahrbar und berücksichtigt die Wirkung:

  • Form follows what? (Designparadigma, …)
  • Visualisierungsstrategie der herausragenden Funktion
  • Und insb. konkrete Wirkung von Form, Farbe, Oberfläche, Material etc.

3. Symbolische Funktion

Die symbolische Funktion ist gesellschaftlich erfahrbar, richtet sich insbesondere nach dem Zielpublikum und berücksichtigt die soziale bzw. soziologische Komponente. Dabei geht es um Ausdruck und Ansehen von Persönlichkeit, um individuelle und subkulturelle Identifikationen und Abgrenzungen (ich bin… , ich gehöre nicht zu….):

  • Persönliche und soziale Symbolik (Kultur- und Wertvorstellungen)
  • Emotionale Erlebnisqualität (das Versprechen eines Gefühls)
  • Und insb. konkretes Konnotat durch die Ausstrahlung des Produkts oder einzelner Teile davon

Quellen/ weiterführende Materialien

  • Heufler (2004): Design Basics – von der Idee zum Produkt. Niggli AG Verlag.
  • Schneider (2005): Design – eine Einführung. Birkhäuser.
  • Kammerlohr, Etschmann, Hahne (2008): Themen der Kunst: Design. Oldenbourg Verlag.
  • Wikimedia Produktdesign

Nachfolgende Theorie unterstützt die Praxis und Analyse im Produktdesign.


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