Vielleicht unterstützen die hier aufgeführten Hilfen, um das Zeichnen aus der Vorstellung oder nach Anschauung zu verbessern.
Das Zeichnen mit Bleistift, Kohle, Kugelschreiber u.ä. erfordert viel Übung und gleichzeitig hohe Aufmerksamkeit für einen sicheren und dennoch sensiblen Umgang. Je nach Funktion der Zeichnung kann der eine oder andere Punkt etwas mehr Sicherheit bieten. Der beste Tipp ist ohnehin: einfach mit Spass unverkrampft drauf los zeichnen und üben. Die Übung wird es schon richten.
Falls andere Blicke relevant sind: Die Zeichnung immer wieder neu betrachten
- Zeichnung auf den Kopf stellen, spiegeln, schräg- und auf Entfernung halten und dem Situationslicht verschieden aussetzen;
- Augen zukneifen (Hell-Dunkelwerte werden wichtig). Brillenträger können auch mit dem Auf- und Absetzen der Brille arbeiten.
Falls Präzision relevant ist: Vorhandene Instrumente (Blatt und Stift) nutzen
- Mit Verlängerungen und imaginäre Linien Komposition vernetzen, mit Messlinien, Diagonalen, Formen, Parallelen zu Blattkanten etc. arbeiten;
- Aufrechte Sitzhaltung, Bewegungsfreiheit, aus dem Arm arbeiten;
- Falls nach Anschauung gearbeitet wird, Zeichenstift und Daumen als Messinstrument nutzen (improvisiertes Prinzip der Dürerscheibe).
Falls Volumen relevant ist: Die Zeichnung mit (Hilfs-) Linien und Schraffur aufbauen
- Negativräumen gleich Beachtung wie dem Hauptsujet widmen;
- Sujet aus Volumenelementen mit feinen Linien aufbauen und Form mit unterschiedlich starker Strichführung und Lichtgebung herausmodellieren;
- Lichtsituation oben von der Seite bestimmen und mit Helldunkel-Verläufen plastische Raumschraffuren anbringen.
Falls Ausdruck relevant ist: Ungewohntes zulassen
- Auch mit ungewohnten Stiften oder sogar ungewohnter Hand zeichnen;
- Auch ohne direkten Blick auf das Papier oder sogar blind zeichnen;
- Auch in einem unpassenden oder emotional geladenen Moment zeichnen.
Beitragsbild: Aus Skizzenbuch, Géricault, 1812-1814, Getty Museum (gemeinfrei via wikimedia commons)
