Dieser Kurzbeitrag erläutert den Zusammenhang der ästhetischen Modi wirklichkeitsnahe, abstrakt und gegenstandslos. (zu weiteren ästhetischen Modi)
Der Ikonizitätsgrad (Ikon vom gr. εἰκών = ‚Bild’) beschreibt die Abbildhaftigkeit bzw. relative Ähnlichkeit von der Darstellung zu seiner Vorlage (also zum Dargestellten). Diese Ikonizität kann auf einer Skale als mehr oder weniger hoch eingeordnet werden, d.h. als eher wirklichkeitsnahe oder abstrakt. In einem Abstraktionsprozess werden die Eigenschaften eines Motivs wie Farbe, Form, Textur, Raum etc. aber auch Inhalt und Materialität in seiner Abbildhaftigkeit reduziert. Das Motiv verliert dabei kontinuierlich an Wirklichkeitsnähe. Dies kann so weit gehen, bis der Bezug von der Darstellung zum Motiv gänzlich aufgelöst ist. Besteht kein Bezug mehr, spricht man korrekterweise nicht mehr von abstrakt sondern von gegenstandslos. Auf der anderen Seite der Skala steht die perfekte Kopie oder vielleicht auch schon das Original, was jedoch kein Abbild mehr wäre. Insofern würden die Extrempunkte, also das Original und die Gegenstandslosigkeit, nicht mehr zum Ikonizitätsgrad gehören, da sie kein Abbild sind.
- Bsp. aus Kunstgeschichte zum Abstraktionsprozess: Mondrian, Doesburg …

Mondrian, Abstraktionsprozess über verschiedene Werke, 1908-1942 (gemeinfrei)
Beitragsillustration: Von Craiyon mit DALL-E generierte und weiter verfremdete Bilder zu den Stichworten "wirlichkeitsnahe", "abstrakt" und "gegenstandslos"