Dieser Kurzbeitrag erläutert einen ästhetischen Modus. (zu weiteren ästhetischen Modi)
Unter ideal (lat. idea = Urbild, Gedanke) versteht sich eine angestrebte kollektive Norm, aber auch Vollkommenheit im subjektiven Sinn, die insbesondere als Idee existiert und im Gegensatz zur Realität steht. Idealisiert wird, wenn Farbe, Form, Textur etc. und ihre Inhalte wie Personen, Sachen oder Räume sowie die Technik nach einer dieser voreingenommenen Vorstellung optimiert werden. Insofern ist die Idealisierung ebenfalls eine Abweichung von der Wirklichkeitsnähe, jedoch durch Verzerrung der Realität kann diese in eine andere Richtung als die Abstraktion gehen. (Zusatzinfo zum Unterricht: Für den deutschen Philosophen Hegel ist der Zweck der Kunst die sinnliche Darstellung der absoluten Idee das Ideal selbst, was heute selbstverständlich nur eine Möglichkeit von vielen Modi ist und sich schon lange nicht mehr nur auf die Bildende Kunst bezieht.) Manchen Phasen mit idealisierten Maximen ging teils eine wirklichkeitsnahe bzw. realistische Phase voraus. Später folgte nicht selten eine expressive oder stilisierte Phase (Bsp. Früh-, Hoch-, Spätrenaissance).
- Bsp. aus Kunstgeschichte: Griechische Klassik, Hochrenaissance, Klassizismus, …

Geburt der Venus, Detail, Boticelli, 1585-1586 (gemeinfrei via wp)

Von Craiyon mit DALL-E generiertes Bild zum Stichwort „idealisiert“
Beitragsillustration: Die grosse Odaliske, Ingers, 1914 (gemeinfrei via wp)