Gegenstandslos

Gegenstandslos

Dieser Kurzbeitrag erläutert den ästhetischen Modus der ungegenständlichen Kunst. (zu weiteren ästhetischen Modi)

Wird eine Abstraktion nun soweit getrieben, dass kein Bezug mehr zum Motiv besteht, spricht man korrekterweise nicht mehr von abstrakt sondern von gegenstandslos – oder besser von ungegenständlich. So ist etwa das schwarze Quadrat (1915) von Kasimir Malewitsch keine abstrakte Darstellung von einem Fenster in die dunkle Nacht hinaus, sondern ganz einfach ein Quadrat und damit zur realen Motivwelt ungegenständlich. Allerdings muss ergänzt werden, dass später die Strömung Konkrete Malerei ein schwarzes Quadrat als Gegenteil von ungegenständlich verstanden hat, nämlich als absolute Wirklichkeit. Dies ist so zu erklären, dass sich das schwarze Quadrat selbst darstellt und somit als absolut wirklich oder eben konkret zu verstehen ist. 

  • Bsp. aus Kunstgeschichte für ungegenständliche Strömungen und Werke: Konstruktivisums, Abstrakter Expressionismus (wobei hier eben gerade gerne mit dem Spiel von Abstraktion und Gegenstandslosigkeit gespielt wird), Opart – aber Achtung: in der Farbe ist z.B. auch der analytische Kubismus ungegenständlich. 

Wols, ohne Titel, 1946-1947 (gemeinfrei via wp)

Von Craiyon mit DALL-E generiertes Bild zum Stichwort „gegenstandslos“

Mondrian, Broadway Boogie Woogie, 1942 (gemeinfrei via wp)

Siehe weiter den Beitrag Positionen der abstrakten bis ungegenständlichen Malerei der westlichen Kunst.


Beitragsillustration: Schwarzes Quadrat, Malewitsch, 1923 (gemeinfrei via wp)

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