Visual Literacy und Werkanalyse

Visual Literacy und Werkanalyse

In diesem Dossier werden die Grundlagen zu den Themen Wahrnehmung und Kommunikation sowie ästhetisch-praktische und wissenschaftlich-theoretische Werkanalysen zusammengestellt.

1. Wahrnehmung und Kommunikation

2. Werkanalysen und Werkzugänge

Die Begriffe Bild- bzw. Werkanalyse und -zugänge werden hier relativ offen verstanden und im Kunstunterricht teils auch als Werkbetrachtung bezeichnet. Dabei handelt es sich um einen Werkzugang, der durch eine praktische sowie theoretische Auseinandersetzung mit dem Werk geschehen kann.

Welche dieser beiden Analysekategorie gewählt wird, ist zweckgebunden. Sind kognitive Erkenntnisse gefragt, die wissenschaftspropädeutisch dargelegt werden sollen, eignet sich eher eine wissenschaftlich-theoretische Werkanalyse. Einen eindrücklichen ästhetischen Zugang zum Werk kann hingegen eher sinnlich oder über Körperwissen geschaffen werden, was mit einer praktischen Auseinandersetzung gefördert wird und insbesondere aus pädagogischen Gründen passiert.

Welche spezifische Analysemethode gewählt wird, hat aber auch mit dem konkreten Ziel zu tun. Soll nur eine stilgeschichtliche Einordnung geschaffen werden? Geht es um die Entschlüsselung des Bildinhalts, um den Gestaltungsprozess in der Werkproduktion oder um die Einordnung der Werkfunktion? Oder soll Kontextwissen zu soziohistorischen Gegebenheiten, zur Biografie der Autorschaft oder zu den gesellschaftlichen Werten gewonnen werden?

Ästhetisch-praktische Werkanalysen und -zugänge

Der ästhetischen-praktischen Analyse geht eine intensive sinnliche Auseinandersetzung mit dem Werk vor, teils sogar ohne auf Worte oder Begriffe zurückgreifen zum müssen. Die nachfolgende Produktion eines praktischen Resultats kann von intuitiv bis sehr bewusst mit allen Facetten eines Gestaltungsprozesses gesehen.

  • Rezeptiv-praktische Werkanalyse – kopieren, vereinfachen, ordnen (Beispiel einer klassischen rezeptiv-zeichnerischen Bildanalyse)
  • Interpretativ-praktischer Werkzugang – übersetzen (z.B. transmedial als fotografisches Reenactment), transformieren (formal, inhaltlich, …), interpretieren (z.B. das Werk in andere Disziplinen umfunktionieren, wie Mode, Produkt, Architektur, …)
  • Konstruktiv-praktischer Werkzugang – erweitern (z.B. hinein- oder herauszoomen, zeitlich extrapolieren zu kurz davor oder danach), kombinieren (mit etwas komplett anderem oder z.B. in eine Bildgeschichte einbetten), konstruieren (z.B. szenisch, performativ, akustisch, ein fiktives Interview, Entwickeln zu einem Theaterstück)

Siehe hierzu spezifische Aufgabenbeispiele: Surreale BildkopieDie Malkunst oder auch die mediale Aufarbeitung Eine Bildanalyse geht online

Wissenschaftlich-theoretische Werkanalysen und -zugänge

Den wissenschaftlich-theoretischen Werkanalysen und -zugängen geht die Beschreibung (Deskription) des Werkes vor, bevor mit diesen Bausteinen eine schlüssige Interpretation (Deutung und Diskussion) der Resultate vorgenommen werden kann. Ausser bei der werkimmanenten Methode mit formal-ästhetischem Ansatz wird man nicht drum herum kommen, das Wahrgenommene mit zusätzlichem Kontextwissen zu erschliessen.

Allgemeine Zugänge

  • Allgemeine Bildanalyse (1. was/wie 2. Kontextinfos 3. Interpretation)
  • Die Gestaltungsfrage: Wer gestaltet im Auftrag von wem für wen wann und wo – was womit und wie – warum wozu und mit welcher Wirkung? (theoria)
  • Wissenschaftliche Gemäldeuntersuchung (wikipedia)
  • Kunstkritik (nicht-wissenschaftlich bis populärwissenschaftlich)

Spezifische Zugänge

  • Formalanalytischer Ansatz (1. was 2. wie 3. werkimmanente Int.)
  • Stilgeschichtliche Werkanalyse (1. was/wie 2. KG Stil 3. individueller Stil)
  • Ikonographischikonologische WA (1. was/wie 2. ikonog. D. 3. ikonol. Int.)
  • Soziohistorische WA (1. was/wie 2. s.-h. Zusatzinfos 3. Int)
  • Biografischpsychologische WA (1. was/wie 2. b.-p. Zusatzinfos 3. Int.)

Hilfen zum Kontext

Allgemeiner Kontext

Disziplinen- und medienspezifische Analysen

Weiterführende Links


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