Übungen zum Layoutraster

Übungen zum Layoutraster

Diese Übungen helfen dir beim Einstieg zur Gestaltung mit Layoutrastern im Grafikdesign.

Ziele

  • Auseinandersetzung mit fundamentalen Bildkräften der Komposition
  • Übung im Umgang mit Seitengestaltung

Vorkenntnisse/ Vorarbeit

  • Kenntnisse in der Regel der Bilddrittelung (oder goldener Schnitt)
  • Grundlegendes Verständnis von Bildwirkung (geordnet, ruhig, nervös, wild, dynamisch) und theoretische Auseinandersetzung mit der Seitengestaltung (siehe z.B. Literaturhinweis C. D. Khazaeli)

Einleitung

Ein Textbalken oder Textfeld kann zur einfacheren Handhabung in ein monochromes Rechteck abstrahiert werden, dessen Farbwert sich abhängig von den Schriftparametern gestalten (Font, Farbe und Schnitt). Damit kann man im Entwurf des Grafikdesigns die Textblöcke spielerisch in der vorgegebenen Seite ordnen und setzen.

Als Orientierungshilfe kann für den Entwurf des Seitenlayouts ein sogenanntes Gestaltungsraster benutzt werden. Das Gestaltungsraster setzt sich meist aus geraden Linien zusammen (gegebenenfalls auch Kreise etc.), die nur in der Arbeitsversion zu sehen sind und nicht gedruckt werden. Dies erlaubt eine konsistente Ordnung aller Gestaltungsobjekte (Textblöcke, Fotos, Logos, Grafikelemente etc.). Dies ist insbesondere bei mehrseitigen Aufträgen hilfreich, um mit einem Gestaltungskonzept die Arbeit „zusammenzuhalten“ und dennoch auf den entsprechenden Seiten eine erwünschte Bildwirkung zu erzeugen.

Das einfachste Gestaltungsraster bedient sich der Regel der Bilddrittelung. Diese Regel besagt, dass die Objektverteilung in den Bilddrittel eine besondere harmonische Ordnung hervorruft (vergl. goldener Schnitt). Somit zeigt sich das Gestaltungsraster mit der Regel der Bilddrittelung als Matrix mit je drei gleichgrossen Spalten und Zeilen.

Auftrag

Dieser Auftrag gliedert sich in 6 Aufgaben, wovon die letzte beiden am Computer statt finden.

Aufgabe 1: Schneiden Sie die Textbalken des folgenden Dokumentes (mit rechter Taste zum Download anklicken) aus und ordnen Sie diese im vorgegebenen Quadrat, welches einem Plakat entsprechen könnte. Suchen Sie spielerisch eine Lösung, die ausgeglichen wirkt, und fixieren Sie die Balken mit Klebstoff. Die Balken dürfen in dieser Aufgabe lediglich horizontal gesetzt werden. Das Dreieck entspricht einem Grafikelement (z.B. einem Logo), dass ebenfalls eingebunden werden soll. Schreiben Sie stichwortartig neben das Quadrat fein mit Bleistift, wie die Ordnung wirkt (klassisch, extravagant, frisch…) und wofür diese Seitengestaltung genutzt werden könnte (Sportevent, Operaufführung, Kulturfest, Nationalratswahlen…).

Aufgabe 2: Diese Aufgabe gestaltet sich gleich wie die Aufgabe 1. Allerdings sollen die Balken nun horizontal und vertikal gesetzt werden.

Aufgabe 3: Gleich wie vorher. Die Balken sollen nun schräg und parallel gesetzt werden (entweder 30 oder 60 Grad).

Aufgabe 4: Gleich wie vorher. Die Balken können nun schräg und rechtwinklig zueinander gesetzt werden (30 UND 60 Grad).

Aufgabe 5: Versuchen Sie die Aufgaben 1-4 am PC mit einem Vektorprogramm zu lösen (siehe Materialvorgabe). Nutzen Sie das Verschiebe-Werkzeug sowie die Tools zum Ausrichten und Transformieren (nur für die Drehungen). 

Aufgabe 6: Entwickeln Sie nun analog mit Papier oder digital mit einem Vektorgrafikprogramm (auf einer eigenen Ebene) ein eigenes Raster, auf dem Sie die Balken (auf einer darüberliegende Ebene) auslegen. Wie wirkt welches Raster und welche Auslegeordnung und wofür könnte dies genutzt werden?

Materialien

Vorlagen von Aufgabe 1-4 ausdrucken und mit Schere/ Klebstoff bearbeiten.

Aufgabe 1 und 2 (pdf):

layoutraster_1und2_thumb

Aufgabe 3 und 4 (pdf):

layoutraster_3und4_thumb

Vorlagen von Aufgabe 5 downloaden und mit einem Vektorgrafikprogramm lösen (z.B. Adobe Illustrator oder die Freeware Inkscape).

Aufgabe 5 (svg):

Aufgabe 6 ohne Vorlage mit eigenen Material analog oder digital lösen.

Kriterien

  • Übersichtliche Gruppierungen der Elemente
  • Geordnete und sinnvolle Weissräume
  • Ausnutzung des Rasters bzw. der Drittelregelung
  • Übereinstimmung von Gestaltung und Text

Literaturhinweis

  • Kimberly Elam (2006): Gestaltungsraster. Princeton Architectural Press, New York.
  • Cyrus Dominik Khazaeli (2002): Crashkurs – Typo und Layout, vom Schriftdesign zum visuellen Konzept. Insbesondere S. 216 bis 239. Rowohlt, Reinbek.

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