Dieser Kurzbeitrag erläutert einen ästhetischen Modus. (zu weiteren ästhetischen Modi)
Unter Abstraktion (lat. abstrahere = abziehen, entfernen, trennen) versteht sich die Reduktion von Abbildhaftigkeit oder – einfacher gesagt – eine Vereinfachung der Darstellung. Insofern stellt Abstraktion ein Gegenkonzept zur wirklichkeitsnahen Darstellung dar. In einem Abstraktionsprozess werden die Eigenschaften eines Motivs kontinuierlich reduziert. In diesem Sinn gibt es auch hier einen Gradienten, ob etwas mehr oder weniger abstrakt erscheint (siehe Ikonizitätsgrad). D.h. auch Abstraktion ist relativ. Dennoch lässt sich im Referenzsystem der Kunstgeschichte ebenfalls gut bestimmen, ob etwas abstrakt ist oder nicht. Das Gegenteil von abstrakt ist demnach wirklichkeitsnahe.
- Bsp. aus Kunstgeschichte: Pointillismus (in den Details und Flächeneingrenzung abstrakt), analytischer Kubismus (in der Form geometrisch abstrakt), viele einzelne Werkprozess einzelner KünstlerInnen anfangs 20. Jahrhundert

Seurat, Stehendes Modell (Studie), ca. 1887, Abstraktion als Nebeneffekt durch Technik und Bildgrösse (gemeinfrei via wp)

Von Craiyon mit DALL-E generiertes Bild zum Stichwort „abstrakt“ zeigt eine Abstraktion in den Details des Gesichts, wobei farblich eine expressive Interpretation erzeugt wurde
Siehe weiter den Beitrag Positionen der abstrakten bis ungegenständlichen Malerei der westlichen Kunst.
Beitragsillustration: Der graue Baum, Mondrian, 1911 (gemeinfrei via wp)