Dieser Malauftrag beschäftigt sich mit Form- und Farbkontrasten und kann analog mit Malfarbe oder digital mit einem Pixelbildbearbeitungsprogramm oder mit KI umgesetzt werden. (3GF)
Ziele
- Auseinandersetzung mit Dynamik/ Bewegung im Standbild
- Praxis der Form- und insbesondere Farbkontraste
- Entwicklung eigener Bildlösungen
Vorkenntnisse
- Praxis mit Malfarbmischungen
- Theorie der Farbenlehre insbesondere Farbkontraste
- Kenntnisse der Formkontraste
La tranchée 1915 von Félix Vallotton (1865-1925) aus der Serie „C’est la guerre I“ (1915) – Bibliothèque de Lausanne – Cabinet de gravures et xylogravures. (Repro: Lizenziert unter Gemeinfrei über wm)
Einleitung zum Thema
Bei der Recherche im Duden für sinnverwandte Wörter steht zum Begriff „Explosion“: Detonation, Entladung, Platzen. Im Wahrig für Fremdwörter steht: sehr schnell verlaufendes Abbrennen eines Sprengstoffes, plötzlicher Zornausbruch, Freisetzung von grossen Energiemengen, Volumenausdehnung.
In China kannte man bereits im 12. Jh. explosive Stoffe. Unabhängig davon erfand in Europa ein Mönch Namens Berthold Schwarz im 14. Jh. das Schwarzpulver. Trotz der schrecklichen Kraft und dem damit verbundenen möglichen Leid der explosiven Stoffe hatten die Menschen von Beginn an eine Anziehung, ja sogar Bewunderung zu dieser gewaltigen Errungenschaft verspürt. Dies zeigt sich unter anderem daran, dass bereits im 14. Jh. in Italien Feuerwerke veranstaltet wurden. Viele Kulturen nutzen bis heute Feuerwerke, um unterschiedliche Feste oder auch religiöse Feiertage zu zelebrieren.
Explosionen sind ebenso Bestandteil einer breiten und langen Bildtradition. Eine Bildtradition, die mit der Idee der Entladung weiter zurückgeht als die Erfindung des Schwarzpulvers selbst (z.B. Bilder zur Erschaffung der Welt aus der Romanik oder des Götterzorns in der griechischen Antike). Bis heute haben sich Bildlösungen zur Darstellung von Explosionen weiterentwickelt, die mit der Entwicklung und Geschichte unserer Kultur Hand in Hand gehen. Als späte Eckpfeiler gelten vielleicht die monumentalen Atombombenbilder, die nach Hiroshima über ein halbes Jahrhundert als schockierendes und beängstigendes Bildzeugnis gepflegt wurden. Ebenso hat sich eine artifizielle und prägnante Bildsprache für Explosionsbilder im westlichen insbesondere amerikanischen Film entwickelt. Vieles explodiert überall, andauernd und mehrfach. Aktuell werden vor allem Bildlösungen zu Explosionen im Bereich Computerspiele entwickelt, die wiederum in Film, Presse und Kunst einfliessen.
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| Neujahr in Oslo (CC-Attribution -ShareAlike 2.5 von Björn Pedersen) | Simulation eines Nukleartests (gemeinfrei von US gevernment ) | Sprengung eines Gasturms in Deutschland (GNU-lizenziert von Stahlkocher) | Atombombentest unter Wasser (gemeinfrei von US government ) | 
Vorübungen
- Zeichne mit Farbstift oder Pastell (Neocolor) dein Vorstellung einer Explosion. Bringe dein mentales Bild (Denkbild), also dein Prototypen einer Explosion auf Papier (Abbild).
- Recherchiere Bilder von wuchtigen Explosionen. Kategorisiere diese in ihrer visuellen Wirkungsstärke und untersuche diese nach Form- und Farbkontraste.
Auftrag
Etwas explodiert! Stelle eine Explosion mit Malfarben in einem Bild auf Papier dar. Es geht also um Bewegung im Standbild. Das „Etwas“ muss ein Etwas bleiben und darf nichts konkret Erkennbares darstellen (also kein Auto, sichtbarer Feuerwerkskörper, Gebäude etc.). Die Explosion soll im Standbild eine grosse Dynamik mit einer starken Entladung zeigen – eine Art transitorischer Moment. Nutze zur Gestaltung der Dynamik hohe Kontraste in der Komposition Form und Farbe. Insbesondere die Farbkontraste sollen wohl überlegt und wirkungsstark eingesetzt werden. Die Resultate der Vorübungen dürfen in den Auftrag einfliessen. Versuche daraus eine eigene Bildlösung zu entwickeln. Notiere auf der Rückseite des Bildes mit Bleistift, auf welche Form- und Farbkontraste du den Schwerpunkt gesetzt hast.
Alternativ kann je nach Absprache mit der Lehrperson der Auftrag auch digital mit einem Pixelbildbearbeitungsprogramm oder mit KI umgesetzt werden.
Kriterien
- Die dargestellte Explosion soll wuchtig und dynamisch wirken
- Eine intensive Auseinandersetzung mit den Form- und Farbkontrasten soll ersichtlich sein
- Die schriftlich hervorgehobenen Kontraste der Form und Farbe sollen mit dem Bild übereinstimmen
- Gesamteindruck (Einhaltung der Vorgaben, Unerwartetes, innovativer und individueller Lösungsansatz, Farbauftrag/ Duktus etc.)