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Nicht nur im Schokoladen-Land Schweiz werden immer wieder neue, süsse Produkte entwickelt. Neben den Klassikern entstehen so teils ausgefallene, überraschende bis scheinbar absurde Produkte. Es scheint aber, dass die Möglichkeiten noch nicht ausgereizt sind, an welcher Stelle wir ins Spiel kommen. In diesem Auftrag entwickelt die Klasse verschiedenste kreative Schokoladenprodukte, die im Anschluss an der Schule in einem eigenen Laden inszeniert oder sogar in den Schulkiosk oder Supermarkt hinein geschmuggelt werden könnten.

Mujer vertiendo chocolate - Codex Tudela   Quetzalcoatlsculptuur Callebaut
 Eine Aztekin verarbeitet Cacao, ca. 1515, Museo de América, Madrid
 
 Entstehung einer Schokoladenspulptur an einem Anlass in Belgien, 2007

Ziele

Vorkenntnisse

Auftrag

Analysiere und diskutiere als Erstes eine Verpackung vom aktuellen Markt, die dich neugierig gemacht hat. In der Analyse setzt du den Fokus auf den Verpackungsinhalt (der Schokolade) im Vergleich zur Beschriftung und zur Grafik (Typografie, Farben, Bilder) sowie zur Verpackung als Objekt (Form, Funktion, Abwicklung). Wie korrespondieren diese Elemente? Welche Versprechen, welches Gefühl, welche Träume kauft man mit dieser Verpackung?

Nach einer kreativen Produktfindung (evtl. mit Plastilin zu modellieren) sollst du eine Verpackung aus Papier entwickeln, die den Inhalt, die Marke und ein Gefühl gestalterisch entsprechend transportiert. Nutze die Erkenntnisse der vorangehenden Analyseresultate für dein eigenes Produkt und ziehe im Gestaltungsprozess auch weitere Verpackungen bei, die dir helfen, dein eigenes Produkt zu entwickeln. In diesem Auftrag gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder du entwickelst ernsthaft ein Produktvorschlag für den aktuellen Markt mit definiertem Zielpublikum oder du fügst mit deinem Produkt eine auf den ersten Blick visuell getarnte aber inhaltlich scharfe Gesellschaftskritik an.

Ablauf

  1. Inhaltliches Konzept entwickeln und parallel Scribbles zur visuellen Kommunikation des Produktes erstellen
  2. Dreidimensionales Modell mit Papier und Schere entwickeln und Entwurfslayout mit Farbstiften anbringen (Gestaltungskonzept für Farben, Motive, Layoutraster, Schriften und grafische Elemente)
  3. Netzabwicklung der Verpackung am Computer mit Vektorprogramm in eigener Bildebene ausarbeiten (Test: printen, schneiden, kleben)
  4. Text und Motive in eine neue Bildebene grob setzen (als Platzhalter können hier noch Bilder vom Web genutzt werden)
  5. Grafische Umsetzung (Reinlayout inkl. eigene nachbearbeitete Fotos und/oder separat vorbereitete Vektordateien)
  6. Dreidimensionale Realisierung (Print-, Falt und Klebearbeit) und Abgabe zusammenstellen

Abgabe/Material

  1. Geprintetes, zweidimensionales Reinlayout, in dem die Netzabwicklung, die Schnitt- sowie Faltmarken sichtbar sind (A4-Inkjet)
  2. Dreidimensionale Verpackung mit Papier (geprintet, geschnitten und geklebt)
  3. Kurzes und prägnantes schriftliches Gestaltungskonzept (Deskription) mit der beabsichtigten Wirkung (Interpretation)

Kriterien

  1. Äusseres Design/visuell-kommunikativer Aspekt: das Produkt soll visuell kommunizieren, dass es sich um eine Schokolade handelt sowie jene Wirkung, Funktion und Geschmack hat, die im Konzept und auf der Verpackung versprochen werden bzw. zu erwarten sind, Vorhandensein aller Elemente einer Verpackung und Nachvollziehbarkeit des Produkts (klares inhaltliches Konzept, kreative Lösung)
  2. Inneres Design/dem Produkt entsprechende grafische Ordnung: klare grafische Ausarbeitung (Proportionen, Farben, Ausrichtungen, Layout, Weissräume...) und gestalterische Kohärenz (Zusammenhang, roter Faden) aber auch typografische Lesbarkeit (Fontwahl, Schriftgrösse und -schnitt, Textanordnung)
  3. Aspekte der Verpackung als Objekt: sinnvolle Form, Grösse, Funktion (Verschluss) inkl. Abwicklungsnetz mit Schnitt- und Faltmarken, handwerkliche Ausführung