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Im Medienalltag begegnet man immer wieder fiktionalen Gewaltdarstellungen, so zum Beispiel in Spielfilmen, TV-Serien, Musikvideos, Videogames aber auch dokumentierten Gewaltszenen in Zeitungen, der Tagesschau oder im Internet. Diese Szenen fordern unsere Aufmerksamkeit, selbst wenn kein Blut, kein Messer oder sonst ein Attribut der Gewalt zu sehen ist. Was lässt manche Szenen denn so - wortwörtlich - gewaltig ausschauen? Und wieso wirken andere Szenen harmlos? Wieso rezipieren wir überhaupt mediatisierte Gewaltdarstellungen? In diesem Auftrag stellst du selbst eine fiktonale Rauferei von mehreren Personen dar und dramatisierst diese, indem du die formalen Möglichkeiten des figürlichen und bildnerischen Gestaltens auslotest. (3GF)

Hugo Wilhelm Kauffmann Nach der Rauferei 1903

Vorschlag zur Ausgangslage einer Diskussion ein im bürgerlichen Kunstverständnis von 1900 sicher anregendes und geachtetes Bild von Hugo Kaufmann: "Nach der Rauferei", 1903, Öl auf Holz, 16 x 21,5 cm. Vergleiche hierzu auch Gewaltdarstellungen in aktuellen TV-Serien, Popmusikvideos etc. (Repro: gemeinfrei via wikimedia)

Ziele

Voraussetzungen/ Vorübungen

Nicolas Poussin - L'enlèvement des Sabines, 1637-38Raub der Sabinerinnen, Poussin, 1637/38 (Repro: gemeinfrei über wm) -> Anordnugn am Horrizont

Goya War2.jpg
Aus "Desastres de la guerra", Goya, 1910-1914 (Repro: gemeinfrei über wm) -> Komposition in der Bildfläche

Das Floß der Medusa (Théodore Géricault)
Das Floss der Medusa, Géricault, 1818-19 (Repro: gemeinfrei über wm) -> zwischenmenschliche Interaktionen, Licht

LaRixeOuLaSceneAuCafe.JPG
La rixe ou la scene au cafe, Vallotton, 1892 (Repro: gemeinfrei von Simon Speed über wm) -> Offenlegung und Verschlüsselung der Szene

Auftrag

Entwickle eine fiktionale Rauferei mit mindestens 5 oder mehr Figuren, wovon höchstens zwei vom Bildrand angeschnitten sein dürfen. Nebst einer hohen Raumtiefe soll das Bild dramatisch, dynamisch und chaotisch wirken. Konzentriere dich auf die Figuren im Grossen (Proportion, Haltung, Körpersprache) und deren Interaktionen (fallend, festhaltend, beschützend). Auf Details wie Schmuck, eine raffinierte Ausstattung oder den eigentlichen Grund der Rauferei soll verzichtet werden. Vielmehr ist eine spannende Komposition und intensive Lichtgebung mit ausdrucksstarker Schraffur gefragt, wodurch der physische Raum in den Hintergrund gerät aber die Szene dramatisieren kann. Die Positionierung der Figuren im Raum soll dennoch glaubwürdig sein, indem du mit Hilfe eines theoretischen Horizonts und der korrekten Platzierung der Figuren arbeitest.

Kriterien

Material

Nacharbeit